Lesehilfe: Hallmarks of Aging

Im Jahr 2013 hat eine Gruppe von hochrangigen und angesehenen Wissenschaftlern eine Übersicht über den Stand der Alternsforschung (Gerontologie) und die vielversprechenden Möglichkeiten für dieses Gebiet veröffentlicht. Dieses Dokument trägt den Titel "The Hallmarks of Aging" und ist für Unbeteiligte bestimmt nicht einfach zu lesen. Wer es trotzdem versuchen möchte, der wird sich über die folgende Lesehilfe freuen. Hier werden die im Dokument vorkommenden Fachbegriffe erläutert und in aller Kürze erklärt.

The Hallmarks of Aging
Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3836174/

López-Otín C, Blasco MA, Partridge L, Serrano M, Kroemer G. The hallmarks of aging. Cell. 2013 Jun;153(6) 1194-1217. doi:10.1016/j.cell.2013.05.039. PMID: 23746838; PMCID: PMC3836174.

Einführung

  • C. Elegans → Fadenwurm (Nematode)
  • Drosophila → Fruchtfliege
  • Homöostase → Gleichgewicht
  • Atherosklerose → Cholesterine und Fette in Blutgefäßen
  • Entzündung → körpereigene Reaktion auf schädliche Reize

Genomische Instabilität

  • Gerontologie → Alterswissenschaft
  • Hydrolyse → Spaltung einer chemischen Verbindung durch Reaktion mit Wasser
  • Transposon → springendes Gen (DNA-Abschnitt verändert Position)
  • Integrität → Unversehrtheit
  • Laminopathie → seltene Erbkrankheiten, die meist zum frühen Tod führen
  • somatische Mutationen → erworbene Mutationen (d.h. nach der Befruchtung / im Laufe des Lebens), betreffen nicht die Keimbahn
  • Aneuploiden → Fehlverteilung von Chromosomen / abweichende Anzahl vom üblichen Chromosomensatz (z.B. Trisomie), führt z.B. zu Fehlgeburten oder Down-Syndrom
  • Addukt → zusammengesetztes Molekül
  • Mosaik → Zelllinien mit unterschiedlicher genetischer Information (geringfügig abweichend)
  • Apoptose → programmierter Zelltod
  • Seneszenz → Zellen hören auf, sich zu teilen
  • Mitose → Zellteilung (mitotisch = die Zellteilung betreffend)
  • BUB1B (Alias BUBR1) → Enzym, mitotischer Checkpoint
  • Enzym → Protein als Katalysator (beschleunigt chemische Reaktionen)
  • Oxidation → chemische Reaktion, bei der ein Atom Elektronen abgibt (z.B. „rosten“)
  • mtDNA / nDNA → mitochondriale DNA / Kern-DNA
  • Homoplasmie → alle Mitochondrien in einer Zelle haben gleiche DNA
  • klonale Expansion → Aktivierung und Proliferation antigenspezifischer Lymphozyten
  • Proliferation → schnelle Zellteilung
  • Lymphozyten → Untergruppe von Leukozyten (weiße Blutkörperchen)
  • antiretroviral → gegen ein Retrovirus gerichtet (Viren, die ihr Genom in das Genom der Wirtszelle einbauen können)
  • DNA-Polymerase → Enzyme, welche die Synthese von DNA katalysieren (beschleunigen), wichtig bei DNA-Replikation
  • DNA-Polymerase γ (Gamma) → verantwortlich für Replikation und Reparatur der mitochondrialen DNA
  • ROS → „reactive oxygen species“ (Sauerstoff-Radikale)
  • Lamina → dünne Gewebsschicht
  • Kernlamina → fibrillärer (aus Fasern zusammengesetzter) Verbund im Zellkern
  • Chromatin → das Material, aus dem Chromosomen bestehen (DNA + Proteine)
  • Telomer → Enden der Chromosomen aus wiederholender DNA (5‘-TTAGG-3‘)
  • Progerin → Verkürzte Version des „Lamin A“ Proteins (führt zu Progerie / Hutchinson-Gilford-Syndrom, „HPGS“)
  • Isoform → Molekül mit gleicher Zusammensetzung aber unterschiedlichem Aufbau
  • Fibroblasten → Zellen des Bindegewebes (Gewebe, das alle anderen Gewebearten im Körper verbindet, trennt und stützt)
  • Lamin → ein Intermediärfilament (Typ V), Isoformen: A, B (B1 / B2), C
  • Intermediärfilament: Strukturen des Zytoskeletts (Gerüst vom Zellkern zur Zellmembran), es gibt Typ I, II, III, IV und V
  • Aberration → Abweichung von der normalen Art durch Änderung eines Chromosoms oder der Chromosomenzahl
  • p53 → „Wächter des Genoms“, Protein mit Einfluss auf Expression von Genen, welche an der Regulierung der Apoptose und der DNA-Reparatur beteiligt sind
  • Signalweg → Zelluläre Signalwege leiten äußere Reize (z.B. von der Zellmembran) mittels Enzymen und Botenstoffen in das Zellinnere weiter, wodurch eine Vielzahl von Prozessen ausgelöst und reguliert werden kann.
  • Somatrophe Achse → Hypothalamus-Hypophysen-System (im Gehirn) – Somatrophin - Wachstumshormon (GH) – IGF-1 (Insulin Growth Factor)
  • systemisch → als Ganzes betreffend (z.B. den gesamten Organismus)
  • Antisense-Oligonukleotiden → kurze RNA, die komplementär zur mRNA des Gens ist, dessen Expression verhindert werden soll
  • Farnesyltransferase → ein wichtiges Enzym bei der posttranslationellen Proteinmodifizierung
  • Inhibitor → Hemmstoff
  • Statine → Medikamente, die Cholosterinspiegel senken
  • Aminobisphosphonate → Wirkstoffe insbesondere gegen Knochenschwund
  • Hormon → biochemischer Botenstoff, wird von Zellen in den Körperkreislauf abgegeben
  • NF-κB → Transkriptionsfaktor mit großer Bedeutung für Regulation der Immunantwort, der Zellproliferation und des Zelltodes, kritisch für Entstehung von Entzündungen
  • Transkriptionsfaktor → kann über Bindung an Abschnitten der DNA die Transkriptionen von abgängigen Genen beeinflussen
  • homologe Rekombination → bei gleichartigen (homologen) Chromosomen können Mutationen und Brüche an doppelsträngiger DNA repariert werden
  • LMNA → Lamin A/C Gen
  • induzierten pluripotenten Stammzellen → pluripotente Stammzellen, die durch künstliche Reprogrammierung von nicht-pluripotenten somatischen Zellen entstanden sind

Telomerabrieb

  • DNA-Polymerase → Enzym mit Schlüsselrolle bei DNA-Replikation
  • Telomerase → Enzym, welches die Telomere wieder herstellt
  • ektopische Expression → Genexpression an ungewöhnlicher Position
  • Genexpression → in Erscheinung treten der genetischen Information (im engeren Sinn die Proteinbiosynthese mit Transkription und Translation)
  • onkogene Transformation → Entstehung von Krebs
  • Dyskeratosis congenita → Erbkrankheit z.B. abnorme Hautpigmentierung
  • Shelterin → Proteinkomplex an den Enden der Telomere
  • Lungenfibrose → Veränderung des Lungengewebes, Lunge verhärtet und vernarbt
  • aplastischer Anämie → Erkrankung, bei der die Zellen des Knochenmarks beschädigt sind, die sich zu reifen Blutkörperchen entwickeln
  • pharmakologisch → auf Wirkung von Medikamenten
  • proteolytisch → Proteine abbauend

Epigenetische Veränderungen

  • DNA-Methylierung → steuert die Aktivität von Genen, Methylgruppen (-CH3) werden (durch Enzyme) auf DNA-Basen übertragen, dadurch weniger Lesbarkeit des Gens
  • Histon → Proteine mit essentieller Bedeutung für die Verpackung der DNA und für die Expression mancher auf ihr codierten Genen (H1, H2A, H2B, H3, H4)
  • Acetylierung → Austausch von Wasserstoff durch Acetylgruppe (-C(O)CH3), dadurch bessere Lesbarkeit des Gens
  • Histon-Deacetylasen (Beispiel) → Enzyme, die Histone verändern (entfernen Acetylgruppen)
  • H4K16ac (Beispiel) → epigenetische Modifizierung – Acetylierung am 16. Lysin-Rest (K) am Histon H4
  • modulieren → abwandeln, verändern
  • Sirtuine → Enzyme – Histon-Deacetylasen, Sirt1 bis Sirt7
  • NAD → Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid, Koenzym, NAD+ (oxydierte Form) ist an Energieproduktion der Zellen beteiligt („Anti-Aging-Molekül“), zu kaufen als Nahrungsergänzungsmittel
  • ADP-Ribosylisierung → ADP-Ribsoylrest des Coenzyms NAD+ wird auf Aminosäurereste übertragen
  • Saccharomyces cerevisiae → Backhefe
  • transgen → ein Organismus, in dessen Genom ein Gen einer anderen Spezies integriert wurde
  • Metabolismus → Stoffwechsel
  • Glucose → Traubenzucker (auch Dextrose)
  • hämatopoetisch → blutbildend
  • Hypomethylierung → zu starke Methylierung
  • Genlocus → die physische Position eines Gens im Genom, der Genort
  • PcG → Polycomb-Gruppe
  • Polycomb-Proteine → unterdrücken Transkription von Genen durch chemische Änderung der Histon-Proteine, z.B. durch Methylierung einiger Histone innerhalb eines Nukleosoms
  • Nukleosomen →erste Verpackungsstufe der DNA im Zellkern, Komplex aus DNA und Histonen (Gene werden dadurch eher unzugänglich)
  • Heterochromatin-Proteine → deren Funktion ist unter anderem die epigenetische Genregulation
  • NuRD-Komplex → „Nucleosome Remodeling Deacetylase“, Gruppe von Proteinen mit sowohl ATP-abhängigem Chromatin-Umbau als auch Histon-Deacetylase-Aktivitäten
  • Heterochromatin → verdichtetes Chromatin, DNA stark gebunden, Erbinformation dadurch weitgehend inaktiv (Gegenteil: Euchromatin)
  • perizentrisch → das Zentromer mit einschließend
  • Zentromer → primäre Konstruktion, an welcher beide Arme des Chromosoms („Chromatiden“) hängen
  • konstitutives Heterochromatin → häufig in der Nähe der Zentromere mit zahlreichen Kopien repetitiver DNA aber keinen Genen
  • Proteostase → dynamische Regulierung eines ausgewogenen, funktionsfähigen Proteoms
  • Proteom → Gesamtheit aller Proteine
  • Microarray → moderne molekularbiologische Untersuchungssysteme, die eine parallele Analyse von mehreren tausend Einzelnachweisen in biologischem Probenmaterial erlauben
  • Lysosomen → Zellorganellen, die Fremdstoffe oder körpereigene Stoffe abbauen
  • miRNA → „microRNA“ - kurze, hoch konservierte, nichtcodierende RNAs mit wichtiger Rolle bei Genregualtion (Gen-Silencing)
  • nichtcodierende RNA → RNA, die nicht wie mRNA in Proteine übersetzt wird (z.B. tRNA)
  • Transferasen → Enzyme, die den Transfer einer chemischen Gruppe von einem Donor- auf ein Zielmolekül katalysieren

Verlust der Proteostase

  • Proteostase → dynamische Regulation auses ausgewogenen funktionellen Proteoms
  • Hitzeschock-Proteine → spielen Rolle bei der zellulären Antwort auf Temperaturerhöhung und andere Stress-Faktoren – stabilisieren Chaperone
  • Proteasom → Proteinkomplex, der im Cytoplasma und im Zellkern Proteine zu Fragmenten abbaut
  • Proteotoxizität → jede Beeinträchtigung der Zellfunktion, die durch die Fehlfaltung eines Proteins verursacht wird
  • MOAG-4 → Klasse von Proteinen, die Aggregatbildung positiv reguliert
  • Chaperone → „Anstandsdamen“ - Proteine, die neu synthetisierte Proteine bei der Faltung unterstützen (und „unreife Proteine vor schädlichen Kontakten bewahren“)
  • Proteasen → Enzyme die Proteine spalten oder modifizieren
  • Katarakt → grauer Star (Augenkrankheit)
  • Ubiquitin → Protein, welches die abzubauenden Proteine markiert (bindet an andere Proteine)
  • Autophagie → zelleigenes Material (z.B. fehlgefaltete Proteine oder beschädigte Zellorganellen) werden abgebaut
  • Hsc70 / Hsp70 / Hsp72 → einige der Hitzeschock-Proteine
  • Sequestrierung → die Einlagerung bzw. Absonderung von Substanzen oder biologischem Material in eine Zelle oder ein Gewebe
  • Autophagosomen → Zellorganellen, die während der Autophagie entstehen, nehmen fehlgefaltete Proteine oder ganze Organellen auf, die abgebaut werden sollen
  • Amyloid → Protein-Fragmente, die der Körper produziert
  • Induktion → Auslösung (z.B. einer Genexpression)
  • Dystrophie → Fehlwuchs
  • Makroautophagie → hauptsächlicher Mechanismus der Autophagie (außerdem auch Mikroautophagie und Chaperon-vermittelte Autophagie)
  • intermittierend → zeitweise aussetzend
  • mTOR → mechanistic Target of Rapamycin – für Überleben, Wachstum, Proliferation und Motilität (Beweglichkeit) von Zellen wichtiges Protein – Rapamycin bindet indirekt daran
  • Proteinkinasen → Enzyme, die Proteine phosphorieren (hängen Phosphatrest an Protein)
  • Polyamin → organische Verbindungen mit Aminogruppen (-NH2)
  • Omega-6-Fettsäuren → lebensnotwendig, über Nahrung (z.B. Nüsse, pflanzliche Öle) aufgenommen – regulieren Energieproduktion, Knochen, Haut- und Haargesundheit
  • EGF → epidermaler Wachstumsfaktor (Signalmolekül bei Einleitung der Mitose)
  • Epidermis → äußere Zellschicht der Haut, Oberhaut
  • Mitose → Teilung des Zellkerns
  • Deubiquitynase → können Ubiquitingruppen von Proteinen entfernen
  • FOXO3 → Forkhead-Box-Protein O3, Transkriptionsfaktor, auch als „Alters-Gen“ oder „Methusalem-Gen“ bezeichnet
  • DAF-16 → einziges Ortholog der FOXO-Familie in C. Elegans
  • Ortholog → Gene oder Proteine, die vom gleichen Vorläufer abstammen

Deregulierte Nährstofferkennung

  • Hepatozyten → Zellen des Lebergewebes
  • IGF-1 → „Insulin-like growth factor 1“, Hormon (vor allem in Leber hergestellt)
  • Insulin → Hormon aus Bauchspeicheldrüse, senkt Blutzuckerspiegel
  • Polymorphismus → Auftreten mehrerer Genvarianten innerhalb einer Population
  • Allele → verschiedene Varianten eines bestimmten Gens am gleichen Genort
  • Effektor → Regulationsmolekül, welches die Aktivität eines Enzyms (und damit die Reaktionsgeschwindigkeit der katalysierten Reaktion) verändert
  • AKT1, AKT2, AKT3 → Enzyme, Proteinkinasen, Teil wichtiger Signalwege im Körper
  • trophisch → die Ernährung betreffend
  • bioenergetisch → Energieumwandlung / Energieversorgung in Zellen
  • PTEN → Enzym, Teil der Signalübermittlung
  • PI3K → Phosphoinositid-3-Kinasen – Enzyme mit wichtiger Rolle bei Signalübermittlung
  • hypomorph → das Merkmal schwächer ausprägend
  • konstituiv → fortlaufende Produktion oder Sekretion eines Moleküls
  • Null-Mutation → Veränderung der genetischen Information, welche zur vollständigen Zerstörung einer Genwirkung führt
  • AMPK → AMP-abhängige Kinase
  • AMP → Adenosinmonophosphat
  • Katabolismus → liefert Energie durch Abbau von chemisch komplexen Nahrungsstoffen zu einfacheren Stoffen
  • Ababolismus → verbraucht Energie um körpereigene Stoffe aus einfachen Bausteinen aufzubauen
  • PPAR → Peroxisom-Proliferator-aktivierte Rezeptoren – intrazellulare Rezeptoren, Transkriptionsfaktoren
  • PGC-1α → Protein, Hauptregulator für mitochondriale Biogenese (Mitochondriogenese)
  • Biogenese → Entstehung und Entwicklung
  • Mitochondriogenese → Produktion von Mitochondrien

Mitochondriale Dysfunktion

  • ATP → Adenintriphosphat, universeller Energieträger in Zellen
  • Permeabilisierung → eine Membran oder Zellwand durchlässig machen
  • Inflammasom → Proteinkomplex, der sich nach inflammatorischen Signalen bildet
  • Bioenergetik → Energieumwandlung / Energieversorgung
  • Tricarbonsäurezyklus → auch „Citratzyklus“ – Kreislauf biochemischer Reaktionen mit wichtiger Rolle im Stoffwechsel
  • Ketogenese → Bildung von Ketonkörpern (bestimmte chemische Verbindungen) im Stoffwechselzustand des Kohlenhydratmangels
  • Lipide → Fette
  • Hormesis → geringe Dosen schädlicher oder giftiger Substanzen können positive Wirkung haben (Paracelsus)
  • respiratorisch → die Atmung betreffend
  • Nrf2 → Transkriptionsfaktor (Protein), reguliert die Expression von Antioxidans
  • Antioxidans → verlangsamen oder verhindern eine Oxidation anderer Substanzen
  • Folat → Folsäure (Vitamin B9, Vitamin M, Vitamin B11)
  • Methionin → schwefelhaltige Aminosäure
  • Mikrobiom → Gesamtheit der Mikroorganismen, die ein vielzelliges Lebewesen besiedeln
  • Entkopplung → Abkoppeln des Elektronentransports der Atmungskette vom Protonentransport (führt zum Ende der ATP-Synthese in den Mitochondrien)
  • ATP-Synthese / oxidative Phosphorylierung → Stoffwechselprozess in Mitochondrien, über den ATP unter Verbrauch von Sauerstoff generiert wird
  • Elektronentransportkette → Atmungskette – Elektronen aus Nährstoffen werden auf Sauerstoff übertragen – größter Energiegewinn für Zelle (wird konserviert als ATP)

Zelluläre Seneszenz

  • stereotyp → in derselben Weise ständig wiederkehrend
  • serielle Passage → in Iterationen (mehreren Stufen) züchten
  • Derepression → Aufhebung der Repression
  • Repression → Verhinderung der Genexpression eines Gens
  • INK4/ARF-Lokus → kodiert Gene, deren Proteine Tumorsuppressoren sind (Verlust führt zur Entstehung von Krebs)
  • β-Galactosidase → Enzyme, die endständige Zuckerreste (β-Galactose, z.B. Laktose) von Biomolekülen abspalten
  • Phagozytose → Aufnahme extrazellulärer Partikel, Mikroorganismen oder Flüssigkeiten durch spezialisierte Zellen (Phagozyten)
  • Onkogene → Krebs-Gene – haben wichtige Funktion bei Zellwachstum / Zellteilung / Zelldifferenzierung, aber fördern Tumorwachstum bei übermäßiger Aktivierung
  • Vorläuferzelle → Progenitorzelle – Regenerationsfähigkeit wie Stammzelle aber bereits auf Funktionsbereich festgelegt
  • Sekretom → alle von der Zelle nach außen abgegebenen Stoffe
  • Zytokine → Botenstoffe – Proteine, die das Wachstum und die Differenzierung von Zellen regulieren
  • Metalloproteasen → Enzyme, die Proteine spalten können
  • Mitogene → Substanzen (meist Proteine), die in Zellen die Mitose (Teilung des Zellkerns) auslösen
  • p16 INK4a /Rb- und p19 ARF / p53 → Signalwege (siehe oben), die Bezeichnungen (z.B. INK4 / INK4A / P16, P16-INK4A) sind Alias
  • Metaanalyse → fasst Ergebnisse mehrere Studien (zur selben Fragestellung) zusammen und errechnet daraus ein aussagekräftiges Ergebnis
  • GWAS → genomweite Assoziationsstudie – untersucht genetische Variationen des Genoms, um Phänotyp (z.B. Krankheit) mit Haplotyp (z.B. Allelen) zu verbinden
  • Haplotyp → Variante einer Nukleotidsequenz auf demselben Chromosom
  • Glaukom → grüner Star (Augenkrankheit)
  • BRCA1 → Breast Cancer 1 – Brustkrebsgen, dessen Protein unterdrückt Tumore

Erschöpfung der Stammzellen

  • Hämatopoese → Blutbildung
  • adaptiv → erworben, nicht angeboren
  • Inzidenz → relative Häufigkeit von Ereignissen
  • Anämie → Blutarmut / Blutmangel
  • Malignom → Krebs / Tumor
  • myeloisch → Zellen des blutbildenden Systems / Knochenmark
  • Kompartimente → (weitgehend) abgegrenzte Räume
  • adulte Stammzellen → erwachsene Stammzellen (Gegenteil: embryonale Stammzellen), auch nach der Geburt vorhanden
  • HSC → blutbildende Stammzellen
  • integrativ → zusammenfügend
  • Stammzellruhe → Quieszenz – Stammzellen im Ruhestadium G0 des Zellzyklus
  • p21-Null Mäuse → Mäuse ohne p21
  • p21 → Protein, kann bei Beschädigungen der DNA den Zellzyklus anhalten, vermittelt die zelluläre Seneszenz
  • neural → die Nerven betreffend
  • FGF2 → basischer Fibroblasten-Wachstumsfaktor – Wachstumsfaktor und Signalprotein
  • extrinsisch → von außen her
  • sezernieren → ein Sekret absondern
  • Parabiose → Beziehungssystem zwischen zwei Organismen (z.B. Blutkreislauf verbinden)
  • GTPase → Enzyme, die an das Nukleotid GTP (Guanosintriphosphat) binden und es zu GDP (Guanosindiphosphat) hydrolysieren
  • CDC42 → Protein, das an der Regulation des Zellzyklus beteiligt ist

Veränderte interzelluläre Kommunikation

  • endokrin → auf das Hormonsystem bezogen (Sekretionsmodus von Drüsenzellen)
  • Drüsen → Organe und Zellen, die Substanzen erzeugen und abzusondern können
  • neuronal → die Neuronen (Nervenzellen) betreffend
  • neuroendokrin → neuronal oder endokrin
  • Neurohormon → Hormon, das von Neuronen an das umgebende Gewebe und in die Blutbahn abgegeben wird
  • Renin-Angiotensin-Aldosteron-System → Kaskade von Hormonen und Enzymen, um den Salz- und Wasserhaut des Körpers zu steuern (Abkürzung: „RAAS“)
  • adrenerg → auf Adrenalin (Hormon) und Noradrelin (Neurotransmitter) reagierend oder enthaltend
  • Neurotransmitter → biochemischer Stoff, welcher Reize von einer Nervenzelle zur nächsten weitergibt, verstärkt oder abwandelt
  • prämalign → Vorstufe der Malignität
  • Malignität → Krankheitsverlauf, der zerstörerisch wirkt und zum Tod führen kann
  • perizellulär → um eine Zelle herum
  • extrazellulär → außerhalb der Zelle
  • proinflammatorisch → entzündungsfördernd
  • NLRP3 → Sensor-Molekül – reagiert auf Stoffwechselprodukte, die im Zusammenhang mit dem Altern, körperlicher Inaktivität und Übergewicht stehen
  • IL-1ß → Interleukin-1ß – entzündungsfördernder Botenstoff
  • Tumornekrosefaktor – Botenstoffe des Immunsystems mit wichtiger Rolle bei Entzündungsreaktionen (Abkürzung: „TNF“)
  • Interferone → Proteine mit immunstimulierender, antiviraler und antitumoraler Wirkung
  • Pathogenese → Entstehung und Entwicklung von Erkrankungen
  • Immunoseneszenz → allmähliches Nachlassen der Leistungsfähigkeit des Immunsystems mit zunehmendem Lebensalter
  • Agenzien → treibende Kräfte / wirkende Stoffe (Mehrzahl von „Agens“)
  • Transformation → nicht-virale Übertragung von freier DNA
  • hyperploid → mit höherer als diploider Chromosomenzahl
  • Läsion → Gewebeschädigung
  • Gen-Signatur → Gene in Zelle mit charakteristischem Muster der Genexpression
  • Gonadoliberin → Gonadotropin-Releasing-Hormon / GnRH – im Hypothalamus gebildetes Hormon, welches Synthese und Sekretion von Gonadotropinen (Sexualhormonen) stimuliert
  • AUF1 → RNA-bindendes Protein, beteiligt am Zerfall von mRNA
  • katalytisch → durch eine Katalyse / einen Katalysator (beeinflusst Reaktionsgeschwindigkeit) bewirkt
  • Bystander-Effekt → Zuschauer-Effekt (Einzelner greift eher nicht ein, je mehr weitere Zuschauer)
  • Gap-Junction → Zell-Zell-Kanäle, die die Zellmembranen zweier benachbarter Zellen durchqueren (verbinden das Cytoplasma benachbarter Zellen direkt miteinander)
  • T-Zellen → Untergruppe der weißen Blutkörperchen, Ausbildung im Thymus (Bries)
  • adoptiver Transfer → passive Übertragung einer bestimmten immunologischen Reaktionsbereitschaft von immunisiertem Spender zu nicht-immunisiertem Empfänger
  • intestinal → zum Darmkanal gehörend

Schlussfolgerungen und Perspektiven

  • antagonistisch → gegensätzlich
  • Next Generation Sequencing → verbesserte Technologie zur DNA-Sequenzierung („NGS“)
  • korrelativ → wechselseitig
  • Systembiologie → biologische Organismen in ihrer Gesamtheit verstehen
  • Genom-Umwelt-Interaktion → Abhängigkeit des Effekts von Umwelteinflüssen auf Merkmale oder Krankheiten des Genoms